Tatsächlich, ich habe mich überwunden. Es war nicht so ganz einfach, und am Anfang war einiges an Recherche nötig. Ich spreche von: Fitnessstudios.
Ich bin ein typisches machen wir doch einmal die Woche just for fun Zumba wird schon reichen-Mädchen, dem Dank anstrengendem Bürojob, Kantinenessen und Frustschokolade die Just-for-Fun-Zumba-Stunde nicht mehr reicht.
Die Alternativen (ein weiterer Zumbakurs oder ernsthaft joggen) kamen für mich jetzt eher weniger in Betracht, aber der Sommer steht (unerwarteterweise) schon in den Startlöchern und die Shorts sitzen (... ja, okay erwarteterweise) ein wenig zu eng.
Lösung: Fitnessstudio. Gefühlte 90% meiner Freunde, Bekannten und Kollegen gehen nach Schule und Arbeit noch ein bisschen "trainieren", hüpfen auch bei schlechtestem Wetter oder am Wochenende "mal schnell ins Studio" und kommen dann nach einer "total geilen Workout-Session" mit dem "hammermäßigsten Muskelkater ihres Lebens" wieder. Und machen mir nebenbei ein richtig schönes, schlechtes Gewissen, weil ich den Abend mal wieder pralinenfutternd auf dem Sofa vebracht habe.
In meiner Umgebung gibt es drei Fitnessstudios, preislich gestaffelt von spottgünstig bis high budget.
Das billigste der Studios ist eine Kette, die zwar nur 7 Euro die Woche kostet (5 bei 24 Monaten Vertragslaufzeit), aber es gibt halt auch nur Geräte - für Kur-Freunde wie mich scheidet dieses Studio also von Anfang an aus.
Studio Nummer zwei ist das absolute Gegenteil: der günstigste Tarif ohne Geräte (also nur Kurse) beträgt beinahe 50 Euro im Monat. Mit Geräte, Getränken und einem verstohlenen Blick auf den Wellnessbereich also unbezahlbar für den armen Azubi.
Das familiäre Studio hat dann das Rennen gemacht. Man hat sich über eine Stunde Zeit genommen, mir alles zu zeigen und zu erklären, und für das volle Paket mit Geräten, Kursen und Wellness zahle ich jetzt 49,90 im Monat. Das finde ich absolut okay, zumal hier sowohl Klientel als auch Trainier nicht wie bei dem dekadenten zweiten Studio furchteinflößend gut trainiert sind - aber hey, anders als bei dem Billig-Studio gibt es immerhin Trainier.
Die Kurse darf ich ab dem heutigen Tag der Vertragsunterzeichnung besuchen, aber fürs Gerätetraining bekomme ich erst eine Einweisung. Und zuallererst steht ein Check an, wie beweglich ich bin, wie hoch Ausdauer und Körperfettanteil sind... mir graut, weil ich ahne, dass diese Werte nach den allerletzten Plätzchen im Januar, Geburtstagstortenmarathon in Februar und März und dem ersten Eis (-becher) mit dem Einzug des Frühlings nicht ganz so rosig-gesund aussehen werden.
Aber was soll's, schließlich habe ich mich ja angemeldet, um fitter zu werden. Jetzt kaufe ich mir nur noch ein Dauerabo für Motivation, und dann kann es ja auch schon losgehen!
Ist jemand von euch in einem Fitnessstudio, und wie überwindet ihr euch, nach der Arbeit noch hinzufahren?